Dienstag, 5. November 2013

Ein alter Gedanke

Und direkt noch ein Blogeintrag heute, den ich allerdings schon im Mai schrieb. Damals allerdings nur auf Facebook veröffentlicht und viel Resonanz erhalten. Teilweise Konstruktiv, teilweise eher naiver Natur. Nun ist es Zeit, diesen Gedanken hier zu veröffentlichen.
Den Text kopiere ich 1zu1 von Facebook:

Ich finde ich muss diesen langen Text jetzt einfach mal genau hier rauslassen.
Ich Skype gerade mit einem guten Freund von mir und wir unterhalten uns sehr oft über Kindheit und wie es gewesen ist. Wir erkennen jeden Tag mehr und mehr, welche Werte gut und richtig in dieser Welt sind und was ganz doll schiefläuft. Ich bin stolz sogar mehrere solcher Freunde zu haben, die in der Lage sind, so zu denken.
Das Thema heute wurde von Scrubs angeheizt. Scrubs ist eine Sendung, welche mich beeindruckt und bewegt. Keine Serie hat es jemals geschafft, mich so zu Unterhalten, zum Lachen zu bringen, zum Weinen zu bringen und und und. Alles gleichzeitig. Ich kann mich selbst in Teilen sehr gut mit J.D. identifizieren. Acht Staffeln voller Liebe, Freude, Trauer in denen man mit den Charakteren gelebt, gelacht und geweint hat. Man war Teil des Ganzen. Ich sage bewusst acht Staffeln und nicht neun, denn die neunte Staffel heißt zwar Scrubs und es treten einige Schauspieler aus dem Original auf, allerdings ist es für mich wie ein Spin Off. Das Ende von Staffel 8 war das wundervollste Ende einer Serie, das ich jemals gesehen habe. Jedesmal kommen mir dabei die Tränen und ja das gebe ich Öffentlich zu. Es ist wichtig, zu sich selbst zu stehen. Sich selbst zu akzeptieren und zu lieben. Es fällt einem oft schwer, doch wenn man mal ganz genau in sich hineinhorcht und ein wenig nachdenkt, dann findet man den Teil, den man an sich liebt. Die Kunst ist es, diesen ans Licht zu holen und festzuhalten. Manchen fällt das leichter, anderen schwerer. Ich persönlich habe gelernt diesen Teil fest an mein öffentliches Auftreten zu binden. Damit komme ich zu einer weiteren Unterhaltung, welche sich wie so oft mit unserer Kindheit beschäftigte. Meiner Meinung nach sind wir, also alle die zwischen dem Ende der 80er und dem Ende der 90er geboren wurden, die einzige Generation mit der nahezu perfekten Kindheit. Klar gibt es auch Ausnahmen, aber ich spreche jetzt von denen, bei denen dies hier nun zutrifft. Wir sind aufgewachsen in einer Welt, die uns völlig in Ordnung erschien. Wenn man unsere Eltern oder noch schlimmer unsere Großeltern von der Kindheit sprechen hört, wird einem ganz Angst und Bange, wenn man hört, dass sie damals kaum Dinge hatten um zu spielen. Es gab nichts und man hat sich mit sich selbst beschäftigt und draußen gespielt. Das ist definitiv nicht schlecht, allerdings war es dann doch etwas karg. Gleichzeitig musste man sehr viel mitarbeiten, denn die Familien waren groß und das Budget begrenzt. Wir hatten größtenteils diese Probleme nicht. Schaut man auf die Kinder, welche heute geboren werden, wird man leicht wehmütig. Sie wachsen auf in einer Welt voller Medien, Smartphones, Internet und AsiTV. Schaut man sich die jungen Mädchen an, kann man sie zum Teil kaum noch Unterscheiden von einer Dame am Straßenstrich. Das ist sehr hart ausgedrückt, aber es ist auch zum Teil metaphorisch gemeint. Menschen, welche eigentlich noch Kinder sind, haben Sex, rauchen, saufen, usw. Sie haben Spaß in diesen Momenten, allerdings niemals den Spaß und vor allem den nachhaltigen Spaß, den wir hatten. Ja es klingt sehr oberflächlich und das ist es auch. Darum soll es auch nicht gehen. Doch wenn wir damals von der Schule nach Hause gekommen sind, dann haben wir doch manchmal ganz gerne den Fernseher angemacht, wenn wir durften. Bei Oma durfte man es übrigends mehr. Was hat uns erwartet? Wunderbare Sendungen, die Werte vermittelt haben. Disneys Wochenend Kids als Beispiel vermittelten immer die Moral, wie wichtig Freundschaft ist und Zusammenhalt. So hart es auch klingt, sogar Dragonball Z und One Piece haben dies vermittelt. Und ich bin mir sicher, dass ich heute nicht der wäre, hätte ich damals nicht alle diese Sendungen geschaut. Was wäre aus mir geworden, wäre das Fernsehprogramm damals so gewesen, wie es heute ist? Wäre ich vom Kindergarten oder von der Schule nach Hause gekommen und ich hätte keine wundervollen Sendungen wie Heidi geschaut, hätte nicht mit Freunden im Garten gespielt, hätte mich nicht hingesetzt, Lego und Playmobil gespielt und dabei Benjamin Blümchen gehört, sondern hätte meinen Laptop angemacht, mein Smartphone gecheckt und AsiTV geschaut. Was wäre aus mir geworden? Was hätte mir gefehlt? Ganz einfach der Gedanke und die Selbstverständlichkeit, dass die Kindheit wichtig ist und gerne lange gehen darf. In der heutigen Zeit wird durch die Medien, welche im Überfluss vorhanden sind, eine Welt vermittelt, die modern, erwachsen und reif ist. Naja mehr oder weniger reif, wenn man manche TV Formate anschaut. Das Programm, die Moderne, die Medien, Facebook, Smartphones, Laptop, Internet, Handy und all das sind nicht unbedingt verkehrt. Für Menschen, welche ein gewisses Alter erreicht haben. Kinder sollten Kinder sein und nicht krampfhaft in die Welt der Erwachsenen gezogen werden. Ja es war schön sich als Kind ab und zu einen Game Boy zu schnappen und Pokemon zu spielen. Manchmal viele Stunden lang. Zuviele Stunden. Doch das war nicht unser Lebensinhalt. Wir hatten eine bunte Kindheit. Eine Mischung aus Medien und Realität. Natur und TV. Die gute Mischung hat es ausgemacht. Damals keine Medien, heute zuviele. Nur wir hatten die kleine aber feine Mischung. Als die Medien, also das Internet und die Handys, groß wurden hatten wir schon bald ein Alter erreicht, in dem es zu verarbeiten war.
Lasst den Kindern ihre Kindheit. Lasst ihnen die unbekümmerheit. Lasst ihnen Kinderserien, welche nicht vollkommen überzogen, überzeichnet, absurd und bescheuert sind. Ja gebt ihnen eine gewisse priese Wahnsinn, aber lasst sie nicht vergessen wer Benjamin Blümchen und Peter Lustig sind. Lasst sie niemals vergessen, wie es ist, seine Fantasie zu gebrauchen. Lasst sie niemals vergessen, wie es ist, ein Buch zu lesen. Lasst sie niemals vergessen, was es heißt sich beim Spielen draußen das Knie aufzuschlagen. Das gehört einfach dazu. Es sollte nicht passieren, aber wenn es passiert und es nur ein kleiner Kratzer ist, welcher für Kinder meist mit einer Beinamputation gleichzusetzen ist ist es nicht weiter schlimm und das Kind hat etwas fürs Leben gelernt und eine wichtige Erfahrung mitgenommen.
Denkt mal darüber nach!



Mit diesen Worten verabschiede ich mich dann für heute, nun habt ihr ja wieder zwei Beiträge zu lesen. Und denkt dran, Feedback in den Kommentaren ist nicht verboten ;)

1 Kommentar:

  1. was für schöne kindheitserinnerungen da wach werden, du hast da sehr recht mit dem was du ausdrücken möchtest und ich kann alles nachvollziehen was du sagen möchtest

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